top of page

Lebend trotz Berlin (14) - Rückflug - Me to Anfang in den Nullerjahren

Rückflug - Me to Anfang in den Nullerjahren Wir bestiegen das Flugzeug und hatten einen Sitzplatz in der Mitte über den Tragflächen. “Reist Du gleich weiter, oder kommst Du nochmal mit mir in den Club?” “Ich muss sehen, ob ich umbuchen kann.” “Ich würde mich jedenfalls freuen.” “Das glaube ich Dir!” Sie fasste meine Wange. “War ich in der Woche auch nicht zu streng mit Dir?” Ich grinste sie an. “Ich habe mir die Woche völlig anders vorgestellt. Was ein Besuch bei MCBlöd doch alles bewirken kann.” “Du konntest ja nicht wissen, das Bob Dich Deiner Herrin vorstellen würde.” Hinter uns war ein Pfeifen zu vernehmen. “Herrin!” Wir ignorierten das. “Die Aktion mit den Mädels war doch super!” “Der arme Kerl. Aber er hatte doch gebeten, mitkommen zu dürfen.” “Ja selber schuld!” Ich sah sie an. “Selber schuld? Was ist dann erst mit mir?” “Hast Du in der Woche etwa gelitten?” Ihre Stirn runzelte sich. “Nunja, so viel Aktion hatte ich bei der Buchung zum abgelegensten Punkt Nordamerikas nicht erwartet.” “Das war nicht meine Frage!” “Nein, er würde nie unter Euch leiden Madam!” Ich drehte mich um und sah einen mir nicht bekannten Mann. Ich sah Jessi an und auch sie blickte nach hinten. “Hallo Madame.” Er mochte 30 sein und sein Grinsen war unverschämt. “Darf ich mitspielen bei Euch?” Wir ignorierten ihn zunächst noch. “Ja, aber die Mädels waren ja auch total heiß!” “Ich habe Deine Reaktion und Deine Blicke genossen, wie sie ihn verspeist haben!” “Kannst Du mich auch mal verspeisen?” Jessis Gesicht zeigte Falten. Sie warf einen genervten Blick nach hinten. Der Stewardess fiel unser Zwiegespräch auf, und sie wandte sich an den Herren! “Mögen Sie bitte das Paar in Ruhe lassen!” “Wenn Mylady es wünscht, selbstverständlich!” “Und dann hast Du mich ja ganz böse aussehen lassen bei der Aktion mit Umut. Ich hatte echt Angst um Dich!” “Ich weiß, dass Du nicht nur Angst vor Bob hattest.” Sie gab mir einen Kuss auf die Wange. Leider hielt das Versprechen des Mannes hinter uns nur bis zu diesem Punkt, denn er kommentierte schmutzig: “Dabei muss man doch viel mehr Angst vor dieser Raubkatze haben. Grrrr.” Er deutete eine Kralle an. Jessi griff zur Klingel.  “Aber er war doch so nett!” Ich griff mir an den Hals! “Mich von einem 150 Kilomann 2 Meter am Hals in einen Truck heben zu lassen, nennst Du nett?” Der Typ glitt hinten an die Rücklehne heran und flüsterte: “Oh, hat er dem armen kleinen weh getan?” Jessi sah mich an. Sie griff hinter sich und hatte ihn blitzschnell am Hals, genau dort, wo Umut mich gefasst hatte. Der Unterschied war, dass sie ihn nicht hochhob, sondern ihre Fingernägel in seinen Hals bohrte. “Jetzt hör mal zu mein Junge! Entweder Du setzt Dich jetzt ganz still auf Deinen Arsch und hältst Dich raus, oder ich finde Mittel und Wege, dass Du einsiehst, dass Du hier nix zu melden hast! Ist das klar!” Ich sah, wie Blut unter ihren Fingernägeln hervorquoll. “Alles klar Madam!”, stammelte er. Die zweite Stewardess kam an und versuchte ihn zu beruhigen. “Die Frau in Eastmain. Hast Du die Feder noch?” “Na klar!” Sie griff sich an den Hals. “Da dachte ich, mein Gott, was werden die Leute denken!” “Weil Du so eine versaute Schlampe (englich “slut”) bist und ich nichts weiter als ein ‘Son of a bitch’.” Obwohl wir deutsch redeten, quatschte er auf Englisch dazwischen. “Es tut mir sehr sehr leid, was der Herr… Ich werde ihn…” “Vergiss es, ich finde das hier gemütlich!” “Meine sehr verehrten Damen und Herren, hier spricht die Chefin an Bord! Was jetzt folgt ist Notwehr, kein SM (englisch Kink) !” Sie sprach das laut und deutlich in Deutsch, Englisch und Französische aus!” Während sie aufstand, forderte sie Klebeband vom Personal. Und ihre Stimme ließ keinen Widerspruch zu. Sie trat neben ihn: “Rüberrutschen!” “Warum?” “Weil ich das sage!” “Dein Tanzbär mag ja springen, wenn Du…” Ich sah, wie sie sein Kinn fasste. Den Daumen hatte sie auf der Halsschlagader platziert und ich sah, wie er schmerzhaft das Gesicht verzog. “Rutsch mal rüber!” Sie deutete auf den leeren Platz neben ihm. “Ich glaub der kleine Indianer hatte vorhin echt Glück!”, hörte ich eine Frau vor uns ihrem Mann flüstern. Ein Raunen ging durch das Flugzeug. Die Nachricht wurde weiter getragen. “Kennst Du den Witz mit dem Typen und dem Papagei im Flugzeug, wo der Papagei die Stewardess anmacht und sagt: ‘Hey Saftschuppse, bring mir Schnapps und Bier! Nettes Höchschen’, und sich dann einer dazu beflissen fühlt, da mitzumachen, bis die Chefin beschließt: ‘Hey Pilot, schmeiß die beiden raus!’ Und während sie fallen, sagt der Papagei zu unserem Freund: ‘Schon Scheiße wenn man einen großen Schnabel, aber keine Flügel hat!’”  Die Frau neben uns prustete vor Lachen. Der Witz wurde weitergereicht. “Willst Du mich rausschmeißen Süße?” Ein Zuckersüßes “Nein”. Dann war ein Schrei zu hören. Sie hatte ihm ihre Faust zwischen die Eier gerammt. Ich hörte, wie er nach Atem rang. “Hier spricht der Flugcaptain! Bitte hören Sie auf die Dame zu belästigen, oder ich werde Maßnahmen ergreifen müssen!” Ein Lachen ging durch das Flugzeug. Stille Post wurde weitergereicht. Jessica setzte sich wieder neben mich. “Ob die von dem Hotel wusste?” “Eastmain ist ein kleines Dorf. Du weißt doch, da kennt jeder jeden, hast Du doch gemerkt!” “Nur der Klub ist an mir vorbeigegangen, schade!” “Aber war das Spiel mit Beth nicht auch nett, auch wenn ich dafür eine Wette verloren habe?” Ich grinste: “Du hast sie ja nicht verloren und Dein Spiel mit Beth war total heiß.” “Ohja”, ich hörte, wie er hinter mir Luft durch die Zähne zog und sah, wie Jessi ihm einen bösen Blick zuwarf. “Die wussten alle Bescheid auch Madame Liz!” “Gibt es die Hure noch?” Jessi drehte sich zu ihm: “Letzte Verwarnung!” Dann drehte sie sich zur Stewardess, die noch versucht war, den Konflikt zu lösen. “Ich brauche breites festes Klebeband!” “Ja aber…!” “Mein Mann hat einen Anschlussflug, den er nicht verpassen will!” Es war ein Befehl von der Chefin an Bord.  Die Stewardess nickte und verschwand. Wohl erst zum Capitan und dann zum Klebeband holen. “Die ganzen Leute haben es gehört. Warren hat ja nur gegrinst.” “Die Autofahrt hat mir super gefallen. Sowohl mit den beiden als auch allein. Die Polizeiaktion. Erst die Burg und dann der Sonnenuntergang.” “Arm in Arm und dann wurde gefickt, oder?” Sie ignorierte ihn. “Die Geschichte mit dem Aal, man hast Du mich erschreckt!” “Hat sie Dir den eingeführt?” Jessica stand auf. Sie trat zu dem Herrn. “Knie Dich auf den Sitz!!” “Warum? Ahhhhhhhhh, lass mich los Du Schlampe!” “Knie! Dich! Hin! Mit! dem! Gesicht” nach! vorne!” Sie hatte ihm am Ohr! “Und es ist mir inzwischen egal, ob Du auf diesem Flug ein, zwei oder drei Körperteile verlierst. Mit deinem Ohr fang ich an, und ich werde da unten weiter machen! Hast Du Mich Verstanden?” “Ja Madam!” “Hinknien!” Er gehorchte. Etwas umständlich kniete er sich auf den Sitz. “Mit dem Arsch auf die Fersen!” Die Stewardess reichte ihr das Tape. Sie ließ sein Ohr los und unser Freund hatte das Gefühl Oberwasser zu erhalten. Doch ein Griff zwischen seine Hosenbeine ließ ihn ganz schnell wieder zahm werden. “Wag es nicht mal!” Sie klebte seine Hände zusammen und dann wickelte sie das Tape um seine Brust, wobei ihr die Fluggäste hinter ihr halfen. Es war ein altes Ehepaar. Sie setzte sich neben mich! “Die Fahrt zum See, traumhaft.” “Traumhaft wäre es, wenn Du mir in dieser Position einen bläst!” Erneut stand Jessi auf und trat zu dem Ehepaar. “Sie waren eben schon so hilfsbereit, danke. Mögen Sie mir noch einmal aushelfen, bitte!” “Womit denn?” “Nun, ich brauche eine Socke!” Sie biss sich verlegen auf die Lippen. “Würde Ihr Mann bitte eine Socke opfern!” Sie stieß ihn mit dem Ellenbogen an: “Mach schon!” Und so wanderte eine Socke eines etwa 70 jährigen in den Mund des Herrn, der Jessi ärgern wollte, und ein Klebeband darüber. Welches Glück hatte ich, nicht in Missgunst gefallen zu sein.  “Das Treffen mit Umut, der Abend war schön!”, führte Jessi das Gespräch weiter, als sei nichts geschehen. Die Chef-Stewardess trat an uns heran: “Im Namen des Capitains darf ich Sie zu einer Flasche Champagner einladen. Er möchte sich bedanken, dass Sie so gewaltlos”, sie betonte das Wort und das Flugzeug lachte, “für Ruhe gesorgt haben.” “Danke gern!” Jessi schenkte ihr ihr Lächeln, in das ich mich verliebt hatte.  “Das erneute Treffen mit Umut, das Feuer, das war doch schön!”, plauderte sie weiter, als sei nichts geschehen. “Ich kann immer noch nicht glauben, was uns am nächsten Abend passiert ist. Danke für die gemeinsame Show, und dass Du mit mir….” “..mit Dir durchs Feuer gegangen bist! Du warst ja schon voller Adrenalin, für mich war das etwas schwieriger!” “Danke.” Die Flasche kam. So eine große Flasche hatte ich noch nie gesehen. “Ich muss noch weiter!” “Ich leider nicht!”, meine Jessica und zog ein trauriges Gesicht!  “Wenn Sie mir ihre Flugdaten geben, können Sie gerne einen Tag länger in Montreal bleiben, vorausgesetzt Sie haben Zeit. Ich buch das gerne auf Kosten der Linie für Sie um. Heute ist doch erst Freitag und Sie müssen bestimmt erst wieder Montag anfangen zu arbeiten!” Die Dame war zuckersüß. Ich schaute Jessi an: “Erträgst Du mich denn noch einen Tag länger?” “Du musst doch noch ausgepeitscht werden!” Ich sah die Chef-Stewardess an. “Bitte retten Sie mich vor dieser Frau!” Sie nickte: “Ich buch dann mal um!” (Zu dieser Geschichte hat uns alex23362 inspiriert. Und nein, er hat nichts mit der Person zu tun, aber dank ihm, haben wir nach einer Möglichkeit gesucht, sie zu erzählen, obwohl sie schon wegfallen sollte. Er wollte lieb dienen, und sowas kommt bei raus. Danke Alex!)

 
 
 

Comments


Beitrag: Blog2_Post

©2025 Lieblingsfalle.com  Erstellt mit Wix.com

bottom of page