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Töchterchen

Töchterchen


“Du Jessi!”

Sie blickte mich an.

“Ich weiß, ich habe Befehl erst über mein Versagen zu schreiben, aber ich würde auch gerne etwas für jenes Forum schreiben! Meine zweite Geschichte, die eigentlich dort die erste sein sollte. Meinst Du…”

Sie schaute mich an: “Und was war an meinem Befehl unklar?”

“Aber ich… nein, sie warten doch darauf... Da hat jemand so nett geschrieben, dass ich....” Ich zögerte: “Die erste Geschichte kam doch gut an.”

Jessica langte über den Frühstückstisch. Sie griff meine linke Hand. “Und weil da irgend jemand dich bittet, willst Du Dich meinem Befehl verweigern? Deine Geschichte war nur gut, weil sie destruktiv war. Weil sie gezeigt hat, wer Du bist.” Jessica lachte. “Sie haben Dich als nutzloses Anhängsel gesehen. Außerdem wurdest Du auch zerrissen.” “Ja, stimmt.” “Und Du bist stur wie ein Esel manchmal. Ich verbiete Dir den Besuch dort! Such Dir ein anderes Forum!”

“Nunja.”

Jessi hob die Augenbrauen. “Dein Lieblingswort, seit ich Dir : ‘Ich weiß nicht’ verboten habe, oder?”

Das war eine Anspielung. Das Verbot lag viele Jahre zurück, und es entstammte einer anderen Welt. Es war auf unserer Kennenlernreise zum abgelegensten Ort der Welt. Ein Feuerwerk der Gefühle war das damals. Und heute war wenig davon übrig.

“Komm Jessi. Du hast Spaß >an anderen Ort<, lass mich auch dort Spaß haben.”

“Wir haben Spaß an dem anderen Ort! Du auch!” Ihre Stimme hatte sich etwas gehoben. Sie war ernst.

“Gib mir die Butter!”

Ich gehorchte. Sie nahm ein Messer davon und verteilte es auf dem Brötchen.

“Ja aber sich anmelden und dann keine Geschichte schreiben, geht das?” “Du hast eine Geschichte dort veröffentlicht. Jetzt wird getan, was ich sage. Du wirst erst genau beschreiben, wie es zu Deinem Versagen kam.” “Jessi, das ist fast 20 Jahre her!”

Jessi legte das Messer hin. “Jaund? Das Resultat daraus ist nunmal auf dieser Welt. Außerdem: Ich dachte die Geschichte schreibst Du für mich!”

Ich war mir nicht ganz sicher, ob dieses eine Frage war, oder ob hier ein Ausrufezeichen gesetzt werden musste. Ich entschied mich für letztes. “Ja schon, aber…”

“Na dann ist ja gut!” Jessi griff nach dem Honig und schraubte den Deckel auf. Es war der weiche. Das “Resultat” hatte mir einen Stich versetzt. Sie nahm ein Messer von dem Honig und ließ ihn auf das Brötchen laufen. Ich hingegen hatte nach dem Schmalz gegriffen und jetzt war der Limburger dran. Schöne dicke Scheiben.

“Du mit Deinem Iltiskäse.” Jessica schmunzelte.

“Ja der kann genauso schön verlaufen wie Dein Honig!” Ich sog den Duft ein. “Herrlich!”

“Gib mir mal die Gummis!”

Ich starrte sie an: “Welche Gummis?”

“Die im Besteckfach!”

Ich drehte mich um und nahm ein paar davon heraus!” “Was willst Du denn damit?”

“Wirst Du gleich sehen.”

Ich reichte sie ihr über den Tisch. Jessica legte sie neben ihren Teller. Ich griff nach dem Löffel in meiner Kaffeetasse und führte ihn an die Lippen: “Aua.”

Sie schaute mich an: “Selbstverstümmelung ist doch kein Masochismus, oder habe ich Dir das befohlen?” “Nein Herrin!”

“Also unterlass das gefälligst!” Sie grinste. “Aber wenn Du willst, dass ich Dir weh tue.”

Sie griff nach meiner Hand und schob einen Gummi darüber, den sie bis Mitte Unterarm hoch rollte. Meine Hand war durch eine Spastik etwas angespannt, aber sie legte den Arm auf den Tisch: “Liegen lassen!”

Ich schaute sie an. Wir wussten beide, dass mir dieses schwer fallen würde. “Ich versuch es!”

“Ich will Dir nicht helfen und ihn fixieren. Das kannst Du ganz alleine!”

Sie wusste, wie schwer mir das fiel.

Sie biss von ihrem Brötchen ab und auch ich aß weiter, auch wenn mein Körper jetzt nicht mehr so locker war, wie vorher.

“Scheiß Behinderung!”

Jessi schnalzte mit der Zunge: “Was höre ich denn da? Ist da etwa jemand unzufrieden mit meinen Befehlen?”

“Nein, aber…”

“Und schiebt dann sein Unvermögen auf etwas anderes ab?”

Ich senkte die Augen. Ihre Hand berührte die meine. Sie wanderte den Unterarm hoch und gelangte zu dem Gummi, den sie zwei Mal auf meine Haut schnippen ließ. Es war kein großer Schmerz, aber er reichte, so dass sich mein linker Arm versteifte. Ich verzog das Gesicht und bekam ein “Lächeln!” von Jessi, zuckersüß und böse. Sie biss von ihrem Brötchen ab und leckte sich dann den Honig von den Lippen.

“Kennst Du ...? Du weißt, welches Forum ich mein, oder?”

“Ja genau. Ich glaube ich war da vor vielen Jahren mal.”

“Und warum dann nicht mehr?”

“Technische Probleme!” Das Problem war damals, dass ein Text oder ein zum Lektorat gegebenes Schriftstück nur sehr schwierig über das Forum selbst wiederzufinden war, weil die Menüführung dafür furchtbar kompliziert und in Luis Augen unlogisch war. Die einzige Chance das Schriftstück vor Veröffentlichung wieder zu finden war, dem Link in der Email zu folgen, der verkündete, dass was zum Lektorat bereit stand.

Jessi schaute mich an. Ihre Hand glitt zum Gummi und der Schmerz traf mich.

“Technische Probleme? Die endeten nicht in der Frage: Wie kann man ohne Worte reden, oder?” Sie kannte ihn, wusste, dass er aufgab, wenn die Sachen zu kompliziert wurden, es sei denn, er hatte dafür Herzblut gefasst.

“Nein, das war woander.” Er wusste auch wo. Er hatte eine Geschichte geschrieben, wo eine Domina ihm ohne Worte mit den Augen gesagt hatte, was er zu tun hatte. Ihre Augen waren es, die ihn verspottet hatten. Er hatte sich unter ihren Augen gewunden und hatte nicht getraut, ihr in eben diese zu schauen. Jemand hatte seinen Text gelesen und gefragt: “Wie kann man ohne Worte reden?” War es ein Lektor gewesen?

“Dein Glück! Ich will nicht, dass Du die Lektoren vergraulst!” Das Wort trafen ihn wie ein Schlag. Sie hatte gerade ausgesprochen, was er dachte.

“Werde ich schon nicht!”, stammelte er.

“Na, ich bin mir da nicht so sicher!”

Jessi schaute mich an. “Zerschneide mal Dein Brötchen!”

“Was soll ich?”

“Du hast mich schon richtig verstanden!”

Ich schaute sie irritiert an und folgte ihrem Befehl, während sie kurz aufstand und das Zimmer verließ.

Sie kam mit einem Haufen Seile zurück.

“Was hast Du vor?”

“Nun, Du brauchst doch eine Geschichtsidee, oder irre ich mich?”

Sie griff nach den restlichen Gummis und stülpte sie mir über den Arm.

“Und sag nicht, dass dieses Essen Dich inspiriert!”

“Das Essen nicht, aber die Frau dazu!”

“Schmeichler!”

Ich warf ihr einen Kuss zu.

“Steck die Hände vor!”

Ich gehorchte und zack, die Hände hingen am Seil. Sie wurden mir unter mein Kinn gezogen und das Seil wanderte um meinen Hals herum und wurde erneut fixiert. Ihre Finger glitten zu den Gummis. Sie nahm mehrere und vollführte das, was sie vorhin schon mit einem gemacht hatte.

“Dreh dich um!”

Ich wendete ihr meinen Rücken zu. Sie nahm ein neues Seil und zog dieses um meine Armbeuge dann die andere Seite. Die Arme wurden soweit es ging hinten zusammengezogen. Ich spürte die Seile auf meinem Rücken. Ihre Finger wanderten zu meinem Gesicht:

“Ich finde das eine verlockende Position!”, flüsterte sie mir ins Ohr.

Ich wusste, was sie meinte. Sie ließ mich in ihre Hand atmen, aber verschloss nicht meine Atemwege. Ich musste immer an ein Spiel denken, wo sie dieses getan hatte. Unheimlich geil, unheimlich anstrengend, unheimlich erregend, unheimlich. Und das ging bis zur Angst. Auf der einen Seite sehnte ich mich nach genau diesem Spiel. Auf der anderen Seite wusste ich, dass dieses Spiel in seiner Art einmalig gewesen war. Es war ein Geschenk gewesen. Absolute Hilflosigkeit. Ich hatte das Gefühl genossen, es gehasst. Aber würde dieses noch einmal so eintreten können? Wohl kaum. Wir hatten beschlossen, es nicht zum Wettbewerb kommen zu lassen, es nicht toppen zu wollen, und doch musste ich jedesmal daran denken, dass sie könnte, wenn sie wollte. Und das erregte mich. Vor allem das Gefühl, ihr absolut vertrauen zu können.

Ihre Hand glitt von meinem Mund.

“Dreh Dich um!”

Ich gehorchte. Sie griff nach dem Brötchen und nahm einen Happs zwischen die Finger.

“Irgendwie freut es mich ja, dich mit diesem widerlichen Zeug zu füttern!” Sie führte es an meinen Mund. Ich nahm es auf und genoss.

Die Tür ging auf und eine junge Frau trat herein. “Hallo Papa lässt Du dir von Tante Jessi mal wieder einreden, dass Du nutzlos bist? Mach Dich mal gerade!”

Sie wandte sich an die Frau, die sie zusammen mit mir, ihrem Vater, aufgezogen hatte, aber die nicht ihre leibliche Mutter war.

“Ich übe das auch schon an meinem Freund, aber der ist nicht so leidensfähig wie der Alte.” Ihr Kopfnicken galt mir.

“Hat er jetzt endlich aufgeschrieben, wie meine Mutter und Tante Lynn ihn verführt haben und wie es dazu kam, dass er gerettet werden musste?”

“Ich bin in den letzten Zügen.”, platzte es aus mir heraus.

“Sehr schön, dann darfst Du diese Geschichte jetzt hier für das Forum aufschreiben. Und gib Dir Mühe! Es wachen zwei Sadistische Damen über Dich. Ehefrau und Tochter, wenn auch nicht vom gleichen Blut. Auch aus einem Versagen kann etwas wunderschönes geformt werden.”

“Danke Tantchen!”

“Danke Näffchen.” Das Töchterchen bewegte die Arme wie ein Affe und grinste über alle vier Backen!



 
 
 

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