Haussklavin
- Jessi Lui
- 10. Dez. 2020
- 4 Min. Lesezeit
Haussklavin
Freya war 18 und noch nicht mal halb so alt wie ich, als sie bei uns einzog. Sie suchte eine Wohnung für ein Jura-Studium in Hamburg und hatte bei mir angeklopft. Es war früh am Morgen und mein Mann schlief noch, was ungewöhnlich war, denn normalerweise war er immer vor mir wach. Ich stand auf und verließ das Zimmer. Ich warf einen Blick in die Küche zu dem Käfig, in dem Freya mit angezogenen Knien schlief. Sie hatte sich in ihre Decke gekuschelt und sich diese auch unter den Kopf geschoben. Ich wusste, dass die Decke fürchterlich kratzte, aber sie hielt wenigstens warm. Ich schmunzelte und träumte davon, wie ich sie demütigen könne. Aber zunächst ging ich auf die Toilette. “Man muss ja nicht gleich mit NS-Spielen anfangen”, schoß es mir durch den Kopf und ich grinste. Als ich fertig war, ging ich in die Küche zurück. Auf dem Käfig lag der Vertrag. Es war eine Art Untermietvertrag für ein Zimmer in unserer Wohnung, dem ein Zusatzprotokoll beigefügt war, in dem klar geregelt war, wie sie sich zu verhalten hatte. Auch die Kopie einer Meldebescheinigung lag bei. Als angehende Volljuristin wusste Freya genau, dass solche Verträge sittenwidrig waren, aber das kümmerte sie nicht. Sie hatte ihn unterschrieben. Ich hatte das Zusatzprotokoll so auf den Käfig gelegt, um ihr die Möglichkeit in der ersten Nacht zu geben, ihn zu zerreißen. Den Mietvertrag hingegen erreichten ihre Finger nicht. Dieser war auch juristisch nicht angreifbar und sie würde ihn erfüllen müssen, ob sie wollte, oder nicht mit einer Kündigungsfrist von 6 Wochen. Ich schaute ihr lächelnd beim Schlafen zu. Ich trat zum Käfig und glitt mit der Hand durch die Gitterstäbe. Ich wischte ihr eine schwarze Strähne aus dem Gesicht, und strich sanft ihre Wange.
Mein Eigentum schlug die Augen auf: “Herrin, Sie sind schon wach?”
“Gewöhn Dir das Sie gar nicht erst an. Ich mag es wenn Du mich Dutzt. Sonst komme ich mir so alt vor!”
“Aber Herrin, andere...”
Ich griff nach ihrem Kinn: “Was andere Herrinnen tun und lassen, ist mir egal.” Meine Stimme war weich und auch mein Griff.
“Ja Herrin, entschuldige bitte.” Sie besann sich: “Ich möchte Sie nicht durch mein Verhalten herabwürdigen und beleidigen!” Ich tätschelte ihre Wange.
“Ich war auch mal so jung wie Du und hatte Träume.” Freya blickte zu Boden, sich ihres erneuten Fehlers bewusst..
“Ich hoffe, Du konntest sie umsetzen Herrin! Ich hoffe, Du konntest Dir Deinen Traum erfüllen.” Meine Finger öffneten ihren Mund und drangen leicht in ihn ein. Ihre Lippen umschlossen meine Finger und sogen daran.
Ich warf mir das Haar zur Seite und schaute Freya an: “Ich bin mit meinem derzeitigen Leben ganz zu frieden.”
Sie schaute mich an. Ich sah, dass sie eine Frage auf den Lippen hatte.
“Wirst Du mich zwingen, mit anderen Männern zu schlafen?” Sie blickte zu Boden und fügte dann hinzu: “Mit Deinen Kunden.” Ihr Blick ging zu dem Zusatzprotokoll und ich sah, wie sie zitterte.
“Ich kann ja mal Lady Vanessa fragen.”, entfuhr es mir und ich sah, wie ich ihr damit Angst machte. Lady Vanessa war bei dem zweiten Treffen dabei gewesen, wo ich Freya hier begrüßt hatte und sie sich beworben hatte. Sie versteifte sich.
Ich schüttelte den Kopf. “Um für mich arbeiten zu können, benötigst Du den Hurenpass und ich glaube, der könnte Dir in Deinem späteren Leben etwas im Weg stehen. Sonst habe ich ganz schnell die Polizei im Haus. Nein, keine Sorge. Ich verleih Dich nicht.”
“Eigentlich weiß ich das ja, aber es ist schon etwas anderes es sich in der Phantasie auszumalen und es dann zu tun.”
Es klopfte an der Tür. “Nanu? Wer klopft denn da?” Ich ging zur Wohnungstür und schaute durch den Spion. “Wenn man vom Teufel redet.” Ich öffnete die Tür. “Hauptkommisar Haase, Sie ganz allein?” Ich blickte in den Flur. Er war wirklich allein. Etwas überrascht schüttelte ich den Kopf. “Was kann ich für Sie tun.” Er schielte in die Küche und sah Freya in ihrem Käfig.
“Darf ich reinkommen?”
“Haben Sie einen Durchsuchungsbeschluss?”
“Nein, dann wäre ich nicht allein hier!” Ich schaute ihn mit schiefem Gesicht an. “Mein Mann schläft noch.” Er atmete hörbar ein. Sein Kopf deutete auf Freya.
“Haben Sie einen Kaffee für mich?”
Ich grinste: “Kommen Sie rein.”
Er folgte mir und ich führte ihn direkt in die Küche, wo Freya noch immer in ihrem Käfig saß. “Schatz, darf ich Dir vorstellen, dass ist Kommisar Haase von der Kripo Hamburg, Schwerpunkt Prostitution.” Ich warf ihm einen Blick zu. “Sie kommen wie aufs Stichwort, wir sprachen gerade über den Hurenpass.” Ich wandte mich zum Kommissar: “Herr Kommissar, das ist Freya Linde angehende Jurastudentin.” Ich ging zum Käfig und öffnete ihn. Haase schaute Freya prüfend an, während diese aus dem Käfig kletterte. Sie war nackt, trug nur ein Halsband. Der Kommissar zog seine Jacke aus und reichte sie Freya. Ich schaute ihn von der Seite an. Das ich auch fast nackt war, schien er nicht zu registieren. Er hatte nur Augen für Freya.
Freya musterte ihn keck, sagte aber nichts.
“Irgendein neuer Nachbar hat uns informiert, dass Sie hier sind und er macht sich Sorgen um Sie. Geht es Ihnen gut?” Er verdrehte die Augen und schaute zu mir hoch. Freya schaute mich an. Ich nickte.
“Ich glaub ich zieh mir mal was an.”, sagte ich und verschwand im Schlafzimmer.
Meinem Schatz einen Hinweis auf Polizei im Haus gebend, zog ich mir einen Bademantel an und schlenderte zurück in die Küche. Was ich dort sah, machte mich für einen Moment lang sprachlos. Freya hatte dem Polizisten die Hände in den Nacken gelegt und betete ihm Paragrafen aus dem Strafgesetzbuch, dem BGB und dem Grundgesetz vor. Unverletzbarkeit der Wohnung und und und.
Bei “Das weißt Du ganz genau!”, horchte ich auf.
“Ihr kennt Euch?” Beide blickten zu mir.
Haase schaute dann unsicher geworden zu Boden: “Ja, sie hat mal Praktikum bei uns gemacht und sich dann für die Anwaltslaufbahn entschieden. Schade, wäre ne gute Polizistin geworden.” “Es gibt kein Gesetz, dass mich daran hindert, diesen Vertrag hier zu unterschreiben und mich sklavisch daran zu halten, oder Tim?” Sie reichte mir das gute Stück. In der Tür erschien in diesem Moment mein Ehesklave und schaute fassungslos auf die beiden. Ich schlug ihm mit dem Vertrag vor die Brust:
“Mach Dich nützlich: Abheften!”
“Strenges Regime im Hause König.”, sagte der Kommissar und grinste. Mein Mann verschwand mit dem Vertrag. “Solltest Du es Dir anders überlegen und Hilfe brauchen, wende Dich an mich.” Der Polizist ließ sich seine Jacke zurück geben und verschwand aus unserer Wohnung, ohne Kaffee.
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