Prostata

Prostata

Lui wartete auf seinen Termin im Lux. Zuerst stand eine Besichtigung und ein Schnack an und dann sollte er sich mit einer der Damen treffen. Er schaute des öfteren zu mir, aber ich schwieg mich zu dem Thema, was seine Behandlung anging aus. Ich wollte es der Dame überlassen, was sie für Pläne hatte. Lui schaute zu mir und ich genoss, wie seine Unsicherheit immer weiter anwuchs. Er schaute auf die Twitterseite und das Profil der Dame und malte sich aus, wie es geschehen würde. Das klang alles interessant. Fisting, Rollenspiele, CBT, Anal. Der Gedanke sie selbst zu berühren, erschreckte ihn ein bisschen. Das wäre neu. Zumindest bei anderen außer mir. Ich bin keine Bizzarlady, und ich weiß nicht mal, ob mich andere als Domina bezeichnen würden. Ich bin eher eine Spielerin.

Ich spiele mit Lui und mit anderen, aber was ich bin, weiß ich nicht.

Jetzt etwas anderes. Hier ging es nicht um Dominanz, hier ging es nicht um Passivität, zumindest nicht im eigentlichen Sinn. Hier ging es um ein ganz anderes Spiel.

Lui erzählte mir, dass ihn allein der Text um Jahre zurück versetzte an den Busen einer Frau, die er verwöhnte, oder zu deren Füßen, die er küssen und verwöhnen durfte. Versteht mich nicht falsch, ich mag das auch, aber ich betreibe das nicht extensiv und ich mag an manchem Punkt einfach nicht weiter gehen. Der Ungezogene Junge, der gegen die Tante rebelliert hat etwas, und ich habe da auch sofort eine Geschichte im Kopf, wie sie ihm den Kopf verdreht und mit ihm spielt. Beschreiben kann ich das als Schriftstellerin, es ist bestimmt wunderschön, aber dennoch bleibe ich bei meinem Spiel.

Ich stelle mir nur vor, wie es sein wird.

Ich stelle mir vor, wie Lui mir berichten wird. Bizzar. Mit Schmerz und Lust. Vielleicht eine schmerzhafte Prostatamassage für einen Pubertierenden, vielleich etwas ganz anderes. Das erregt auch mich. Danke, dass wir in Berlin sein dürfen.

LG Herrin Jessi