Valentinstag
- Jessi Lui
- 14. Feb. 2021
- 4 Min. Lesezeit
Valentinstag
Es war früh morgens, als ich erwachte. Mein Ehemann schlief noch, aber er war ja auch nicht so versessen darauf, das Sportereignis des Jahres zu verfolgen, das in diesen Tagen seinen vorläufigen Höhepunkt erreichte. Die Formel 1 des Segelsports mit Inios Team UK und Prada Pirelli. Jim Ratcliff, einer der reichsten Briten, der zeitweise auch mal der reichste war gegen den deutlich ärmeren Patrizio Bertelli mit seiner Modemarke Prada.
Immerhin hat Ratcliff fünfmal soviel Geld wie der Lederwarenfabrikant, über den dessen Ehefrau übrigens als “Bertelli” spricht, und ihn nie beim Vornamen nennt. Er hatte mal das Gürteldesign der elterlichen Firma geklaut. Dennoch hatte sie sich in ihn verliebt.
Bei Bertelli war nicht ganz klar, wer dort das sagen hatte, was oft zu lautstarken Diskussionen führte und führt. Wer das nicht glaubt, schmeiße mal eine Suchmaschine seines Vertrauens an.
Ich hatte Lui am Tag zuvor auf den Bauch gebunden und so steckte er mir seinen Hintern und seinen Rücken entgegen. Ich gab ihm einen Klapps darauf und ging ins Bad.
Dort stutzte ich, denn in dessen Mitte stand ein wunderschöner, riesiger Strauß Rosen. Mir war nicht klar, wie der da hingekommen sein konnte, aber ich war baff. Ich warf einen Blick zu Freya in den Käfig, aber fand diesen verschlossen vor. Die Sklavin im Käfig, der Narr im Bett angebunden? Und dann Rosen im Bad? Da stimmte doch etwas nicht.
Ich ging in das Wohnzimmer und kontrollierte die Fernbedienung für den Käfig. Alles da, da hätte weder Freya noch Lui heran kommen können. Ich kontrollierte das Schloss an Freyas Käfig, ich prüfte, ob irgendein Hinweis dafür vorlag, dass die Blumen dort hingekommen sein konnten.
Als mir keine Lösung einfiel, kontrollierte ich die Schlüssel. Es waren alle da.
Wo kamen die Rosen her?
Ich ging zu Lui und weckte ihn. “Was Rosen? Was für Rosen?” “Valentinstag!” Ich verdrehte die Augen und bekam nur ein “Hä” zur Antwort.
“Wer hat die gebracht?”
“Das weiß ich doch nicht!”
Ich glaubte dem Narren nicht. Wir waren zuletzt zu dritt in die Wohnung gekommen, und ich hatte aufgeschlossen. Ich ging in die Küche, um von Freya zu erfahren, ob sie etwas damit zu tun hatte. Aber die tat genauso überrascht wie mein Ehemann.
“Wie ich? Nie!”
“Wie kommt der wunderbare Strauß ins Bad?”, wiederholte ich meine Frage, aber ich bekam ein Achselzucken zur Antwort. Ich besah mir den Strauß und seine Dornen.
“Reiz mich nicht!”
“Ich weiß es wirklich nicht!” Ich sah ihr an, dass sie log. Aber das sah ich meinem Ehesklaven auch an. Die beiden hatten das zusammen ausgeheckt, nur wer war die ominöse dritte Person, die in der Wohnung war.
Ich ging in das Schlafzimmer zurück und beförderte Lui nackt mit den Füßen unter die Decke, seine Hände auf den Rücken. Freya führte ich an ihrem Ohr neben ihn und fragte, ob sie mir verraten wolle, von wem die Rosen seien, aber sie schüttelte nur den Kopf.
Ich befahl ihr, sich auszuziehen und nahm ihr Kinn in die Hand.
“Sag es mir, sonst wird das sehr schmerzhaft für Dich!”
Ich sah, wie sie sich auf die Lippe biss und dann den Kopf schüttelte.
Ich nahm die Rosen und schaute sie an, warf einen Blick zu Freya.
“Verrat es mir, oder es wird Dir weh tun!” Sie starrte mich an, biss sich auf die Lippen, während der Narr lachte.
Ich ging zum Schrank und holte die Fußfesseln hervor, mit denen man jemanden schmerzfreier als mit Seilen unter die Decke ziehen konnte. Freya schaute mich etwas verängstigt an, brach aber ihr Schweigen nicht, sondern folgte meinem Befehl.
Ihre Hände fixierte ich ihre Hände zusammen an einem Ring.
Ich griff nach den Rosen und trat an Freya heran. Meine Hände streichelten die Haut der beiden, bevor ich Lui den ersten Schlag gab und Freya den zweiten.
Die Dornen trafen die Haut und hinterließen Spuren. Ich sah, wie Freya zu Lui schaute und wie sie sich auf die Lippen biss. Ich sah, wie schwer es ihr fiel, nicht den Namen zu verraten. Lui lachte, Freya kämpfte. Ich sah, wie sie mit sich kämpfte, wie sie sich auf die Lippen biss. Ich sah, wie sie mit sich kämpfte. Ich sah, wie ihr der Name auf den Lippen lag und ich musste zugeben, dass mich ihr Kampf mit sich selbst verzückte. Ich wechselte mit Schmerz und Streicheln. Auch der Narr kam hier nicht zu kurz. Aber Freyas Kampf faszinierte mich. Ich wusste nicht, wer die Rosen gebracht hatte, aber in Freya tobte der Kampf den Befehl ihrer Herrin auszuführen und dem, einen wohl Vertrauten zu verraten.
Ich wusste noch nicht, wer das sein würde. Ich genoss ihren Kampf.
Nachdem von den Rosen nicht viel übrig geblieben war, setzte ich mich zwischen die beiden und startete den Fernseher mit dem Rennen. Wir wollten doch eigentlich den Pradacup gucken. In meiner Hand fühlte sich der Rohrstock gut an.
Sklavin und Narr versanken in Adrenalin, während ich den 4. Sieg von meinem Lieblingssegler Jimmy beobachtete, der Ben abhängte, um im Bild zu bleiben.
Gegen 5:45 war der vierte Sieg perfekt. Ich legte den Stock weg und verfolgte die Kommentare, sah wie die Briten aufs Wasser krachten, zum Glück nicht kenterten. Jimmy im Interview. Er hatte ein Kanguru auf dem Arm und die Reporter erinnerten daran, dass die Männer an den Valentinstag denken sollten und ihre Frauen verwöhnen.
Ich wies meinen Schatz genau darauf hin. Die Österreicher beendeten die Übertragung. Ich wechselte zu Youtube und schaute dort die letzten Bilder.
Um sechs endete auch dort die Übertragung und ich beschloss, ins Bett zu gehen.
Ich nahm meinen Womannicer und genoss allein.
Ach ja, am späten Vormittag unterhielt ich mich mit einer lieben Nachbarin, die mir Luis Schlüssel in die Hand drückte und mir gestand, Lui hätte sie darum gebeten. Ob mir denn die Rosen gefallen würden. Ich musste grinsen bei dem Gedanken.
Wieder in der Wohnung befreite ich dann die beiden und erzählte von der Nachbarin. Doch weder Lui noch Freya ließen sich dazu hinreißen, sie zu verraten.
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