Wo ist der Narr?
- Jessi Lui
- 1. Jan. 2024
- 1 Min. Lesezeit
Wo ist der Narr?
Ich erwachte kurz und drehte mich zum Narren um. Meine Hand glitt unter seine Decke. Ich hatte mich noch nicht entschieden, ob ich ihn kneifen oder streicheln wollte. Dafür war ich noch nicht wach genug. Aber unter der Decke war niemand. Schlaftrunken griff ich nach der Klingel. Hatte ich gestern Freyas Käfig verschlossen oder nur angelehnt? Egal, ich klingelte und hoffte. Es dauerte zwei Minuten bis Freya mit müden Augen ankam: „Ja Herrin!“ Ich deutete auf das leere Bett und meine Sub wollte schon zu mir schlüpfen, wo ich sie stoppen musste:
„Wo ist der Narr?“ Freya zücke die Achseln. Sie verschwand. Es dauerte eine Weile, bis sie zurück kam. „Der sitzt halbnackt im Schlafanzug bei Jasmin.“ Ich war alarmiert. Erst die Auspeitschung durch ihn an Jasmin und dann das.
„Was machen sie?“, fragte ich. „Sie lesen sich gegenseitig Witze vor und kringeln sich.“ „So so.“ „Öfter mal mit dem Zusatz: ‚Erzähl das bloß nicht Herrin Jessi.‘“ „Welchen zum Beispiel?“ Freya zögerte: „Zwei Dominas unterhalten sich. „Mein Mann behauptet, er wird gemobbt.“ – „Oh wirklich? Meiner kann sich selbst waschen.““ „Das ist nicht witzig!“, stellte ich fest. Freya biss sich auf die Zunge um nicht zu lachen. „Aber es könnte ein jüdischer Witz sein!“, fügte sie leise an.
„Eigentlich wollte ich mit Dir kuscheln, aber wenn Du sowas sagst! Ab in Deinen Käfig!“
Und so war ich wieder allein.
PS: "Goethes Faust":
"Wo ist der Narr geblieben?"
"Man trug ihn fort, das Fettgewicht, tot oder trunken weiß man nicht!"
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